Musicalprojekt «REVUE - 2000 Jahre im Zeitraffer»


Die Sekundarschule Dotzigen hat eine jahrzehntelange Tradition mit selber geschriebenen Theaterstücken und Musicals. Bisher waren diese Produktionen immer die Abschlussarbeit der austretenden 9. Klassen.

Da wir uns in einer Phase der Umstrukturierung befinden, in der sich die «alte» Sekundarschule zu einer gemeinsamen Oberstufe mit den Real-klassen der Umgebung vereinigt, lag es auf der Hand, das Jahresthema «Revue» zu wählen. Das ganze Jahr über finden Projekte und Anlässe statt, welche die Rückschau zum Thema haben. Zurückschauen auf die 44 Jahre, seit diese Schule besteht, aber auch Rückblicke auf frühere Epochen, beispielsweise in Technik, bildender Kunst oder Musik.

 

Den Höhepunkt des Schuljahres bildet das gesamtschulische Musicalprojekt «Revue». Alle zehn Lehrpersonen und die 88 Schülerinnen und Schüler sind darin den ganzen Monat Juni beschäftigt.

 

Die Handlung ist schnell erzählt: Eine 9. Klasse muss kurz vor den Sommerferien im Fach Geschichte ein Repetitorium über sich ergehen lassen. Während dieser langen und langweiligen Doppellektion fallen die einzelnen Jugendlichen einer nach dem anderen in einen Traum und finden sich dort mitten in der besproche-nen Szene aus der Vergangenheit. Sie werden als direkt Beteiligte Zeugen der damaligen Vorkommnisse und erfahren die Verhältnisse am eigenen Leib. Beim brüsken Aufwachen im Klassenzimmer verblüffen sie den Geschichtslehrer mit Detailkenntnissen aus der jeweiligen Epoche.

 

Die Frage nach den Lehren

 

Das Musical ist als Revue aufgebaut: Die Rahmenhandlung spielt im Schulzimmer, die Rückblicke bestehen aus Szenen um den Brunnen auf dem Stadtplatz von Brunndorf. Einmal steht dort eine römische Villa, in der eine dekadente Gesell-schaft ihren Lastern frönt. Der Zusammenbruch des Ancien Régime mit dem Einmarsch der Franzosen ist ebenso Thema dieser geschichtlichen Szenen wie die Besammlung der Auswanderungswilligen auf dem Stadtplatz. Der Generalstreik, die Anbauschlacht im zweiten Weltkrieg, eine Episode mit italienischen Gastarbei-tern in der Hochkonjunktur der 60er-Jahre und die Jugendunruhen der 80erJahre bilden weitere Kulissen für witzige Szenen. Jeder Rückblick wird durch einen Song, meist mit Tanzszenen, ergänzt und illustriert, und im Schlusssong wird die Frage nach den Lehren aus der Ge-schichte aufgeworfen.

 

Geschrieben hat das Stück der Sprach- und Geschichtslehrer Felix Egli, die Musik dazu kommt vom bewährten Schulmusicalkomponisten Ueli Buri und vom Musik-lehrer Kurt Lutz, die Choreografien entwickelten die Tanzpädagoginnen Sylvia Frauchiger und Regula Mahler. Neben allen Lehrpersonen der Sekundarschule Dotzigen, die für Regie, Kostüme, Kulissen, Requisiten, Bühnenbau, Technik, Foto, Video, Marketing und Catering verantwortlich sind, wurde auch die Musical-darstellerin und Maskenbildnerin Sandra Wollschläger beigezogen, die einer Gruppe von Mädchen einen Crashkurs als Maskenbildnerinnen bot.

 

Grosse Vorbereitungen

 

Das Projekt dauerte den ganzen Monat, alles Schulische ist Ende Mai abge-schlossen worden. Es umfasst eine Studien-, eine Arbeits-, eine Intensivprobe- und eine Aufführungswoche. In der Studienwoche standen zwei Ziele im Vor-dergrund: Einerseits sollten alle Schülerinnen und Schüler in ihrem gewählten Arbeitsbereich Einblick in professionelles Schaffen erhalten, das heisst, es wurden Besuche beim Theater, beim Bühnenbaubetrieb und Eventunternehmen organi-siert. Andererseits wurden die Konzepte für Kulissen, Kostüme, Licht, Ton und Video mit den Gruppen zusammen erstellt, Abläufe geübt und alles, was zum Gelingen der Aufführungen benötigt wird, genäht, gemalt, gebaut.

 

In der Arbeitswoche wurde weitergearbeitet und in der Intensivprobewoche wurden die Beiträge der Gruppen zusammengefügt und die Übergänge und Abläufe geübt.

 

In der Aufführungswoche verschieben sich die Arbeitszeiten für alle auf den späten Nachmittag und den Abend. Insgesamt stehen vier Vorstellungen auf dem Programm.

 

Für dieses Projekt sind wir auf die finanzielle Unterstützung durch das Programm Bildung und Kultur des Kantons Bern angewiesen. Zusätzlich hat sich eine Marketinggruppe aus Schülern intensiv und äusserst erfolgreich mit Werbung und Sponsorensuche befasst und hilft so mit, die Aufwendungen für diese Musicalproduktion zu decken.

 

Viele Informationen, Fotos und mehr unter revue13.jimdo.com